Die EM 2024 hat gerade begonnen und viele Fußballfans wollen möglichst viele Spiele live verfolgen. Anders als bei Weltmeisterschaften auf anderen Kontinenten liegen die meisten Anstoßzeiten einer EM immer sehr arbeitnehmerfreundlich. Eng wird es für alle vor allem bei den Nachmittagsspielen, aber viele müssen auch den Abend noch im Büro oder an anderen Arbeitsplätzen verbringen. Ist Fußball schauen nebenbei erlaubt? Oder dürfen Sie mit einem Trikot ins Büro, um nach Feierabend mit den Kolleginnen und Kollegen ein Public Viewing zu besuchen? Hier gibt es die Antworten.
Fußball gucken am Arbeitsplatz grundsätzlich verboten
Viele Chefs sind sehr großzügig, wenn es um ein positives Betriebsklima und ihre Arbeitgeberattraktivität geht. Dann erlauben sie alle zwei Jahre auch das Anschauen der großen Fußballturniere auf dem Bürocomputer oder stellen direkt einen Fernseher auf. Eventuell müssen die Übertragungszeiten nachgearbeitet werden. Einen Anspruch darauf gibt es jedoch nicht – nicht einmal, wenn die DFB-Elf eine Finale spielt. Ohne ausdrückliche Erlaubnis sollten Sie mindestens fragen, ob Sie Fußball im Büro schauen dürfen. Wer einfach einschaltet, riskiert eine Abmahnung. Dafür gibt es seit 2017 ein Präzedenzurteil. Damals hatte ein Angestellter lediglich eine halbe Minute in einen Fußballstream gezappt und wurde dafür abgemahnt. Das Kölner Arbeitsgericht bestätigte diese Abmahnung später.
Radio oder Newsticker als Alternativen
Radiogeräte sind in den allermeisten Büros ohnehin erlaubt und können – in angemessener Lautstärke, die den Arbeitsbetrieb nicht stört – auch für Fußballübertragungen genutzt werden. Wieder gilt: Es braucht eine ausdrückliche Erlaubnis für die Radios oder zumindest eine langjährige Duldung. Denn hier kommt noch ein anderer Aspekt neben der Arbeitsablenkung zum Tragen. Wenn Sie im Büro Ihr Handy laden oder andere Geräte anschließen, nutzen Sie den Strom Ihres Arbeitgebers. Ohne dessen Einverständnis ergibt sich wieder ein Abmahnungsgrund. Das Verfolgen eines kleinen Livetickers auf dem Computer oder Ihrem Smartphone sehen Arbeitsrechtler grundsätzlich als harmlos an. Meist ist eine moderate private Nutzung der Geräte während der Arbeitszeit gestattet oder wird toleriert. Bei strengen Chefs sollten Sie andernfalls um eine Ausnahmeerlaubnis für die Spiele fragen.
Arbeitsgericht erlaubt Trikots im Büro
Die Kölner Arbeitsrichter haben immer wieder mit Fußball zu tun. So auch 2010, wo die Entlassung eines Mitarbeiters bestätigten, dem wegen eines biergetränkten Trikots in der Probezeit fristlos gekündigt wurde. Grundsätzlich dürfen alle, die keine spezielle Berufskleidung tragen oder eine Kleiderordnung einhalten müssen, aber mit einem Fußballtrikot zur Arbeit erscheinen. Das Trikot muss nur einen angemessenen Zustand zeigen – wie andere Bekleidung sonst auch. Dann steht dem Fan-Dress im Büro nichts im Weg. Die HAIN® GmbH wünscht Ihnen viel Spaß bei der UEFA Euro 2024 und spannende Spiele!