Falls Sie im Homeoffice arbeiten können oder dürfen: Finden Sie das moralisch falsch gegenüber denjenigen, die ihre Tätigkeit nur im Unternehmen ausüben können? Genau so und mit teilweise drastischen weiteren Formulierungen begründete Tesla-Chef Elon Musk schon im Sommer 2022 die De-facto-Abschaffung von Homeoffice-Arbeit in seinem Unternehmen. Eine Hintertür für Heimarbeit hat Musk dabei trotzdem offen gelassen: Die Anwesenheitspflicht im Büro beträgt bei ihm „nur“ 40 Stunden die Woche und so bleibt für viele Tesla-Mitarbeiterinnen oder -Mitarbeiter noch einige Luft für zusätzliche Stunden im Homeoffice … Tesla bildet jedoch grundsätzlich keine Ausnahme mit dieser Order. Auch andere US-Spitzenunternehmen holen ihre Leute wieder verstärkt zurück ins Office. Homeoffice oder zurück ins Büro: Wie handhaben das die Unternehmen hierzulande?
Nur noch wenige Unternehmen ohne Präsenzpflicht
Business Insider Deutschland hat jüngst knapp 50 Unternehmen – darunter die Dax-Konzerne, aber ebenso hier ansässige US-Größen wie Amazon oder Meta – gefragt: Homeoffice oder zurück ins Büro? Geantwortet haben nahezu alle. Die Antworten zeigen einen Trend: In Deutschlands Großunternehmen ist der Homeoffice-Boom abgeebbt. Das Münchener Ifo-Institut verzeichnete zwar im April 2023 branchen- und größenübergreifend nur einen geringen Rückgang der Homeoffice-Quote auf 24 Prozent aller Beschäftigten, aber besonders die Konzerne lassen für die Arbeit von zu Hause aus vielfach nur noch begrenzten Spielraum. Gerade einmal jedes fünfte befragte Unternehmen gewährt noch weitgehend freie Hand bei der Nutzung der eigenen Homeoffice-Einrichtung oder dem Firmenbüro – unter anderem Bayer, die Deutsche Bahn, Continental, EY, KPMG oder Sartorius. Dabei betonen jedoch die meisten explizit den Wunsch nach einer ausgewogenen Balance bei der hybriden Arbeit. Andere Unternehmen von BASF und BMW über die Deutsche Telekom oder EON bis hin zur Münchener Rück und SAP überlassen Homeoffice-Regelungen ihren Teams oder einzelnen Führungskräften. Etwa die Hälfte der Unternehmen in der Umfrage hat jedoch längst eine Präsenzpflicht wie bei Tesla festgelegt – wenn auch um einiges großzügiger als beim Elektroautobauer.
Homeoffice oder zurück ins Büro: Connected Works, Next Normal Office Concept und mehr
Das sind keine Trends für moderne Bürokonzepte, sondern die Bezeichnungen für weitgehend fest geregelte Modelle zur hybriden Arbeit in einer Reihe von Großunternehmen. Sie alle beinhalten eine Präsenzpflicht. Beispielsweise die Allianz-Versicherung gibt sich dabei schon mit vier Tagen im Monat zufrieden, während Porsche neun genügen. Ansonsten wird pro Woche abgerechnet. Volkswagen erlaubt dann sogar bis zu vier Tage mobiles Arbeiten oder Homeoffice. Bei anderen sind umgekehrt oft drei Tage wöchentliche Präsenzpflicht angesagt. Hierzu zählen Adidas, Amazon, Beiersdorf oder auch Henkel. Natürlich gibt es in allen Unternehmen Arbeitsplätze, die sich überhaupt nicht für hybride Arbeit eignen. Niemand wirft deswegen jedoch die moralische Frage auf, ob deswegen alle darauf verzichten müssen. Im Hintergrund spielt immer auch die Arbeitgeberattraktivität eine große Rolle. Alle sehen in reizvollen hybriden Arbeitsmodellen einen wichtigen Punkt, um bei Fachkräften oder jungen Talenten zu punkten. Deswegen wird das Homeoffice-Angebot in den großen Unternehmen oder anderen Teilen der Wirtschaft auch nicht mehr auf das eher bescheidene Vor-Corona-Niveau zurückfallen, sondern einen größeren Anteil an der zukünftigen Arbeitsnormalität behalten. In vielen Berufen oder Bereichen bleibt er womöglich langfristig überdurchschnittlich – wie gerade in der IT, im Marketing und selbst in den Kanzleien von Rechtsanwälten oder Steuerberatern. Passende Softwarelösungen für hybrides Arbeiten in allen Branchen gibt es viele. Gern zeigen wir Ihnen eine für Ihr Unternehmen.