Die USA unter Donald Trump sowieso, aber auch die EU und die neue Bundesregierung nehmen gerade einen großen Kurswechsel in Sachen Nachhaltigkeit vor. Vorhaben wie die EU-Taxonomie, ein europäisches Lieferkettengesetz oder die Nachhaltigkeitsberichterstattung CSRD sollen grob vereinfacht oder erst einmal verschoben werden. Das nationale Lieferkettengesetz steht gemäß Koalitionsverhandlungen zwischen den künftigen Regierungsparteien CDU und SPD gleich komplett vor dem Ende. Damit folgt man offensichtlich vielen nationalen und internationalen Stimmen aus der Wirtschaft, die angesichts anhaltender konjunktureller und politischer Turbulenzen schon länger vor zu viel Regulierung und übermäßigen, weiteren Belastungen der Unternehmen warnen. Gerät eine wichtige Transformation damit in eine Sackgasse und gilt wieder Vorfahrt für Profit und Wachstum?
Der Weg geht weiter
Naturgemäß gibt es einige Kritik an den geplanten Schritten – bis hin zu der Befürchtung, dass Klimaschutz oder Nachhaltigkeit längerfristig weit aus dem Fokus verdrängt werden. Doch dabei wird die Entwicklung der letzten Jahre stark ausgeblendet. Mehr kann man fraglos immer tun, aber viele Unternehmen in Deutschland oder anderswo haben bereits viel für eine nachhaltige Transformation unternommen und erheblich in diese investiert. Weitere Entwicklungen sind längst angestoßen und auch wenn Ziele für 2030, 2035 oder später wie Zukunftsmusik klingen, die sich jederzeit anhalten lässt, wird kaum ein Unternehmen die begonnenen Veränderungen stoppen.
Denn es hat sich allgemein die Erkenntnis durchgesetzt, dass sich nachhaltiges Wirtschaften auszahlt. Nachhaltige Unternehmen sind erfolgreicher. Das zeigen beispielsweise Gude Drucker® oder ihr Hersteller. Kosteneffizienz und Nachhaltigkeit entlang des kompletten Produktlebenszyklus haben sie zu einem weltweiten Erfolg und einer gefragten Lösung für professionelles Printing und mehr Anwendungen gemacht. Ebenso fördert man bessere Arbeitsbedingungen; nicht nur im eigenen Haus, sondern zurück bis zu den Lieferanten wichtiger Rohstoffe in Afrika. Doch davon ab ergeben sich für Unternehmen genauso Vorteile aus auf den ersten Blick lästigen Auflagen wie der Nachhaltigkeitsberichterstattung gemäß CSRD.
Deren Entwurf sollte einerseits die nachhaltige Transformation von Europas Wirtschaft vorantreiben, aber genauso Unternehmen helfen, neben finanziellen Kennzahlen ein noch detaillierteres Bild ihrer Geschäftstätigkeit zu gewinnen – verbunden mit der Möglichkeit, zukünftig bessere strategische Entscheidungen treffen zu können. Große Unternehmen haben diesen Ansatz lange aufgegriffen und berichten nicht nur aus Verpflichtung oder für ihre Investoren. Andere, die erst in den nächsten Jahren berichtspflichtig werden oder geworden wären, haben bereits Vorbereitungen für ihre Berichterstattung getroffen und realisieren schon dabei die potenziellen strategischen Vorteile für sich.
Kurzum: Es hat bei Berichten wie unternehmerischen Entscheidungen eine Entwicklung begonnen, die nun nicht mehr unbedingt Antrieb durch Gesetze braucht, um voranzuschreiten. Die Nachhaltigkeit der Wirtschaft wird sich mehr und mehr von selbst weiterentwickeln. KMU, die bisher befürchten mussten, durch ein vorgegebenes Tempo überfordert zu werden, können aufatmen. Geschwindigkeit oder Umfang ihres Wandels bestimmen sie in Zukunft wieder weitgehend selbstständig im Rahmen ihrer Möglichkeiten und Ziele. Sicher verschwindet das Thema bei manchen dabei von der Agenda, aber viel mehr Unternehmen werden es für ihre Zukunftsfähigkeit auch ohne Zwänge nicht ausblenden.
Vorteile sprechen für sich selbst
Zudem eröffnet sich nun eine Chance, mit dem Thema Nachhaltigkeit unbefangener umzugehen und auch all die wieder ins Boot zu holen, die allein bei der Erwähnung des Begriffs zuletzt nur noch mit den Augen gerollt haben. Es wird klarer: Nachhaltigkeit ist keine Ideologie, sondern ein handfester Gewinn für jedes Unternehmen mit vielen positiven externen Effekten als Zugabe. Nachhaltige Transformationen sorgen intern für Resilienz und Zukunftsfähigkeit. Gleichzeitig geben sie beispielsweise allen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern bessere Arbeitsbedingungen oder mehr Arbeitsschutz. Denn Nachhaltigkeit erfasst nie nur die ökologische Dimension, sondern gleichfalls Soziales oder Unternehmensführung – Stichwort: ESG.
Deswegen ist das Thema Nachhaltigkeit auch längst nicht durch. Ganz im Gegenteil bleibt es omnipräsent: als eine neue Business-Realität und Weiterentwicklung der Wirtschaft. Darüber wird auch künftig immer wieder gesprochen werden – allerdings anders, mit weniger Druck, aber dafür mit viel Engagement.