Dass Arbeitstemperaturen im Büro die Produktivität beeinflussen, lässt sich jedes Jahr an heißen Sommertagen am besten beobachten. Dann geht es immer ein Stück langsamer zu, wenn nicht gerade eine Klimaanlage Körper und Geist angenehm kühlt. In den Wintermonaten spielte die Arbeitstemperatur im Büro bisher kaum eine Rolle, denn eine Heizung besitzt wohl jede Bürofläche und die wurde bisher im Winter einfach auf Wohlfühltemperaturen von 20 °C und meist mehr eingestellt. Jetzt im Winter 2022/2023 ist jedoch alles anders.
Eine Verordnung und ihre Auswirkungen
Die meisten Unternehmen wollen oder müssen aktuell Energie und damit Kosten sparen. Die Reduzierung der Heiztemperaturen in Arbeits- oder modernen Büroräumen bietet dabei einen Ansatzpunkt. Durch die Gesetzgebung wurden dazu ab September 2022 neue Spielräume geschaffen. Die Verordnung zur Sicherung der Energieversorgung über kurzfristig wirksame Maßnahme (EnSikuMaV) erlaubt es nun bis Ende Februar 2023, die Mindesttemperatur für Bürotätigkeiten zu senken, ohne mit dem Arbeitsschutz in Konflikt zu geraten. Musste bisher eine Mindesttemperatur von 20 °C eingehalten werden, sind nun auch 19 °C erlaubt. Für öffentliche Gebäude und deren Büros ist die Verordnung verbindlich, für private Unternehmen besitzt sie Empfehlungscharakter. Eine Begrenzung der Arbeitstemperaturen im Büro auf 19 statt 20 °C beinhaltet zweifellos enormes Potenzial für Energie- und Kosteneinsparungen. Jedes Grad weniger Heizleistung reduziert den Energieverbrauch laut Experten um etwa sechs Prozent. Aber was bedeuten die geringeren Temperaturen für die Produktivität im Büro?
Arbeitstemperaturen im Büro: 21 Grad funktionieren perfekt
Vor ein paar Jahren untersuchten Forscherinnen und Forscher des Berliner Wissenschaftszentrums für Sozialforschung und der Marshall School of Business in Los Angeles die geistige Leistungsfähigkeit von Frauen und Männern bei unterschiedlichen Arbeitstemperaturen im Büro. Insgesamt nahmen knapp 550 Personen an der Untersuchung teil. Frauen zeigten sich hier bei höheren Temperaturen selbst über 30 °C produktiver als Männer. Deren Leistungsfähigkeit nahm bei Hitze kontinuierlich ab, während sie bei niedrigen Temperaturen die gestellten Aufgaben besser lösen konnten als die Studienteilnehmerinnen. Jetzt fiel das Leistungsvermögen der Frauen deutlich ab. Als Grund dafür vermuten die Forscherinnen und Forscher den unterschiedlichen Stoffwechsel von Frauen und Männern. Zugleich registrierten sie aber auch eine Temperaturmarke, wo beide Geschlechter in etwa gleich schnell und richtig die Studienaufgaben lösen konnten. Diese lag bei 21 °C. Hieraus lässt sich dann auch eine gute Empfehlung für die optimale Arbeitstemperatur im Büro ableiten.
Diese bildet am Ende aber nur einen Einflussfaktor für effizientes, produktives Arbeiten im Büro oder Homeoffice. Erst eine ganzheitlich optimierte Büroeinrichtung sorgt letztlich für optimale Arbeitsergebnisse und maximale Produktivität, hohe Mitarbeiterzufriedenheit und -gesundheit. Lassen Sie sich dazu gleich beraten.