Anhaltend hohe Strompreise belasten nicht nur die Industrie, sondern auch weitere Unternehmen, die ihre Leistungen lediglich in Büros „produzieren“. Dadurch entsteht ein großer Kostenfaktor, der sich im Gegensatz zu einigen anderen aber leichter beeinflussen und senken lässt. Im Ergebnis warten niedrigere Ausgaben, mehr Liquidität und letztlich eine verbesserte Wettbewerbsposition in wirtschaftlich turbulenten Zeiten. Strom sparen im Büro lohnt sich, denn die Ausgaben hier fallen höher aus, als viele vielleicht denken.
Die größten Stromfresser im Büro
Beim Stromverbrauch in den Büros schlägt allen voran die IT zu Buche. Computer sind dabei die größten Verbraucher. Ein durchschnittlicher Office-PC benötigt pro Stunde rund 60 Watt. Was sich zunächst nach wenig anhört, summiert sich über acht Bürostunden an fünf Arbeitstagen in der Woche schließlich über ein Jahr auf rund 125 Kilowattstunden. Mit einem Gewerbestrom-Tarif zu 0,25 Euro pro kWh ergibt das Jahreskosten von knapp über 30 Euro nur für einen einzigen PC. Dann kommt der zweite große Stromfresser im Büro hinzu: der Monitor. Ein gängiges 24-Zoll-Modell verbraucht kaum weniger Strom als der Rechner. Außerdem steht auf vielen Schreibtischen ein Drucker, nur oft kein stromsparender Drucker. Zusammengefasst werden allein für diese Grundausstattung eines einzelnen Arbeitsplatzes jährliche Stromkosten von 60 bis 70 Euro fällig.
Auch wenn viele längst stromsparende LED-Lampen nutzen, bleiben Beleuchtung oder Licht im Büro hier immer noch einer der weiteren großen Stromverbraucher. Außerdem vorn mit dabei: Kaffeemaschinen, Vollautomaten sowie Wasserkocher. Diese Geräte und die Beleuchtung haben zusammen oft einen ähnlich hohen Gesamtverbrauch wie die IT. Wie sieht das bei Ihnen im Büro aus?
Stromverbrauch im Büro senken
Ihre Stromkosten kennen Sie natürlich durch die monatlichen Abschlagszahlungen an Ihren Versorger sowie eventuelle Gutschriften oder Nachzahlungen am Ende eines Abrechnungszeitraums. Sie hängen direkt von der Unternehmensgröße beziehungsweise der Zahl der Arbeitsplätze oder Mitarbeitenden ab. Eine Vergleichsmöglichkeit mit anderen Betrieben gewinnen Sie am besten über die Quadratmeterzahl Ihres Büros. Durchschnittlich fallen pro Quadratmeter Nutzungsfläche etwas mehr als 13 Euro Stromkosten oder auch rund 55 Kilowattstunden Verbrauch in deutschen Büros an. Selbst, wenn Sie sich in dieser Größenordnung bewegen, lohnt sich ein genauerer Blick auf einzelne Verbraucher, um langfristig Strom zu sparen. Die einmalige Investition in neue Technik amortisiert sich vielfach schon nach kurzer Zeit. Wichtige Ansatzpunkte sind:
- Ältere Computer & Co. Erwägen Sie den Wechsel zu grüner, nachhaltiger IT. Der Strom für Computer und weitere Hardware macht rund die Hälfte des Verbrauchs in einem Büro aus. Deswegen haben Sie hier einen sehr effektiven Ansatzpunkt, um mit nachhaltigerer, effizienterer Technik Kosten zu reduzieren.
- Achten Sie außerdem grundsätzlich auf eine energiesparende Nutzung der IT. Weisen Sie Mitarbeitende darauf hin, Leerlauf- oder Stand-by-Zeiten auf ein Minimum zu reduzieren. Die Geräte sollten nicht nur zum Feierabend, sondern auch bei längeren Abwesenheiten – etwa in der Mittagspause oder bei Meetings – komplett abgeschaltet werden.
- Prüfen Sie die Beleuchtung im Büro. Moderne Büroplanung fokussiert sich heute verstärkt auf das richtige Licht am Schreibtisch oder allgemein an den Arbeitsplätzen. Eine großzügige, vollständige Ausleuchtung der gesamten Fläche ist ergonomisch oder gestalterisch zumeist nicht notwendig, kann sogar für einzelne Plätze kontraproduktiv wirken und verbraucht am Ende dann nur übermäßig Strom selbst mit sparsamen Leuchtmitteln.
- Nutzen Sie einen Drucker-, Kopier- oder Serverraum, sollte hier regelmäßig das Lüftungs- oder Kühlungssystem gewartet und in Schuss gehalten werden. Beispielsweise verstopfte Filter wirken sich schnell negativ auf Raumklima oder -temperatur sowie die Stromkosten aus.
- Gönnen Sie zuletzt Personalküche oder Pausenraum ein technisches Upgrade. Achten Sie dabei auf Kaffeeautomaten mit niedrigem Stand-by-Verbrauch und auch der Austausch älterer Kühlschränke und Spülmaschinen gegen neue Geräte mit gutem Energielabel lohnt sich meist.