Kommunikation ist die zentrale Basis menschlichen Zusammenlebens. Wo sie fehlt oder schlecht verläuft, erreichen die Beteiligten nur selten das, was sie eigentlich gemeinsam schaffen könnten. Das gilt privat wie im Job beziehungsweise im Büro. Hier macht Kommunikation einen wichtigen Wirtschafts- oder Erfolgsfaktor aus. Schlechte Kommunikation im Büro sorgt für ebenso schlechte Stimmung und niedrige Motivation in der Belegschaft. Das bleibt auch nicht in den eigenen vier Bürowänden, sondern wird nach außen transportiert und senkt die Arbeitgeberattraktivität. Notwendige Transformationen wie die Digitalisierung im Mittelstand und anderen Unternehmen geraten ins Stocken oder scheitern, weil schlechte interne Kommunikation und längst erfolgte innerliche Kündigungen verhindern, dass die Vorteile des Wandels noch alle überzeugen können. Wie lässt es sich besser machen? Wie funktioniert gute Kommunikation? Hier finden Sie dazu ein paar ganz einfache Grundregeln oder Tipps.
Positive Gesprächskultur schaffen
Jeder Arbeitsplatz sollte ein angstfreier Raum sein. Schlechte Stimmung, schlechte Kommunikation erzeugen diesen aber. Es entstehen Ängste, sich zu äußern und einzubringen sowie Unbehagen bei jedem Gedanken an die Arbeit. In einem guten Team sollte es dagegen immer möglich sein, alles anzusprechen, ohne Folgen jedweder Art fürchten zu müssen. Diesen Teil einer modernen Unternehmenskultur am Treffpunkt Büro oder anderen Arbeitsplätzen muss von den Führungskräften vorgelebt und immer wieder positiv bestätigt werden. Dazu gibt es verschiedene Kommunikations- oder Gesprächstechniken – wie das Emotional Labeling. Dieses eignet sich besonders für kritische Situationen oder emotional aufgeladene Themen. Hier existiert eine diffuse Stimmung mit vielen Ängsten und Bedenken etwa bei größeren geplanten Veränderungen im Unternehmen. Diese Emotionen sollten angesprochen werden. Zumeist erhalten Sie dann sehr ehrliche Antworten auf die Frage nach situativen oder grundsätzlichen Gedanken und Empfindungen. Gleichzeitig drücken Fragen oder Interesse Wertschätzung des anderen oder der Mitarbeitenden aus. Zusammen mit aktivem Zuhören und eigener Offenheit entsteht gleich eine ganze andere positive Kommunikationsebene, die auch langfristiger das Miteinander verbessert.
Alternative: Probleme selbst ansprechen
Falls Sie Bedenken haben, ob ein Emotional Labeling funktioniert, wählen Sie einen anderen Ansatz. Eröffnen Sie Gespräche oder Meetings mit einer Einschätzung zu Problemen oder Stimmungen. Ein Beispiel: „Was wir hier planen, überzeugt sicherlich nicht alle.“ Oder: „Das anstehende Projekt wird schwierig und zahlt sich am Ende vielleicht nicht einmal wirklich aus.“ Und dann: „Das sollten wir jetzt näher besprechen!“ Diese Technik nennt sich Prokatalepsis. Sie zeigt Ihr Verständnis für Zweifel, wie sie häufig etwa bei der Einführung von cloudbasierten Lösungen zur Digitalisierung aufkommen. Mit der Technik sprechen Sie selbst Vorbehalte an, ersparen Ihrem Gegenüber ein „Ja, aber“ und können direkt einen Dialog beginnen.
Kontroverse Themen meistern
An Arbeitsplätzen drehen sich Meetings weniger, aber umso mehr der Small Talk häufiger um ein kontroverses, konfliktträchtiges Thema aus Gesellschaft oder Politik. Hier liegt ein großes Potenzial für Differenzen und dauerhafte Schäden bei Miteinander und Zusammenarbeit. TTT, Touch-turn-talk, kann das vermeiden und selbst bei unterschiedlichsten Ansichten eine gute Kommunikation wie ein weiteres gutes Verhältnis unter den Beteiligten ermöglichen. Zuerst suchen Sie hier in der Argumentation der anderen nach einem Punkt, dem Sie zustimmen können. Diesen gibt es meistens. Das ist der Touch oder gemeinsame Berührungspunkt für die weitere Kommunikation. Es folgt der Turn, in dem Sie Ihre abweichenden Ansichten zu anderen Aspekten des Themas anbringen. Daraus kann sich dann ein Talk entwickeln. Hier geht es nicht darum, andere zu überzeugen. Das gelingt in der Regel sowieso nicht, aber solche geordneten Gespräche tragen selbst bei größten Meinungsverschiedenheiten grundsätzlich zu einem einigermaßen entspanntem kollegialen Verhältnis bei. Dagegen schadet es einem selbst wie der Allgemeinheit, wenn sich Kolleginnen oder Kollegen wegen derartiger Meinungsverschiedenheiten ignorieren. Gesprächskompetenz wie die eigene Kritikfähigkeit leiden, wenn man sich nur mit Gleichgesinnten umgibt. Trotz mancher Differenzen gibt es sicher in anderen Bereichen wieder Gemeinsamkeiten. Auf diese sollten Sie sich dann fokussieren. Das verbindet und verbessert die Zusammenarbeit.
Gute Kommunikation mit der Unternehmensführung
Mehr Work-Life-Balance, eine Gehaltserhöhung, eine neue Büroeinrichtung und mehr: Manchmal gibt es das von selbst als Anerkennung Ihrer Arbeit. Häufiger müssen Sie jedoch danach fragen. Viele wählen dann die vorangegangenen guten Leistungen als Argument für das gewünschte Upgrade. Doch das ist selbstreferenziell und ein falscher Ansatz. Sie überzeugen eher, wenn die Begründung Ihres Wunsches der Teamleitung, der Unternehmensführung oder dem Unternehmen selbst genauso Vorteile bringt. Wie können Sie anschließend produktiver sein? In privater Umgebung mit Homeoffice-Einrichtung haben Sie beispielsweise bessere, kreativere Ideen als im lauten, hektischen Großraumbüro. Oder Sie wünschen sich einen ergonomischen Bürostuhl beziehungsweise -hocker, um gesundheitliche Probleme und damit vorhandene oder potenzielle Ausfallzeiten zu vermeiden. So kommunizieren Sie in solchen Fällen gut und überzeugend, wenn Ihr Wunsch gleichzeitig auf die Erwartungen oder Ziele der Vorgesetzten und des Unternehmens einzahlt.