Beliebtheit des Homeoffice ungebrochen

Beliebtheit des Homeoffice ungebrochen. HAIN® GmbH. Mehr Büro geht nicht.

 

Das Homeoffice ist zu einer festen Instanz in der deutschen Arbeitswelt geworden. Ende 2022 arbeiteten knapp über zwei Millionen Menschen ausschließlich von zu Hause aus. Über acht Millionen und damit mehr als 22 Prozent aller Beschäftigten nutzen das Homeoffice zumindest ab und an. Nun hat das Meinungsforschungsinstitut Yougov eine neue Umfrage zur Zufriedenheit im Homeoffice vorgelegt – mit ein paar überraschenden Ergebnissen.

 

Die Mischung macht’s

Für eine große Mehrheit bedeutet eine Kombination aus Büro und Homeoffice das beste Arbeitsmodell. Circa 25 Prozent wollen bis zur Hälfte ihrer Arbeitszeit zu Hause erbringen. 20 Prozent sprechen sich für eine hälftige Aufteilung aus. Der Wegfall des Wegs ins Büro und der damit verbundene Zeitgewinn gilt den meisten als wichtigster Vorteil des Homeoffice. Für knapp 40 Prozent lohnt sich die Einrichtung eines Homeofficesaußerdem wegen der besseren Vereinbarkeit von Arbeit und Privatleben. 17 Prozent gaben zudem an, dass zu Hause ein konzentrierteres Arbeiten möglich ist – auch weil es häufiger an modernen Bürokonzepten fehlt, die dafür passende Ruheräume bieten.

Genauso schätzten die Befragten die Vorteile der Präsenzarbeit im Büro: bessere Zusammenarbeit im Team oder mehr Interaktion mit Kolleginnen und Kollegen. Immerhin 19 Prozent legen außerdem großen Wert auf die Trennung von Job und Privatem.

 

Homeoffice als Grund für einen Jobwechsel?

Einen nachhaltigen Arbeitgeber wünschen sich an die 90 Prozent aller Beschäftigten. Arbeitsmöglichkeiten im Homeoffice werden weniger gewünscht, aber immerhin 47 Prozent erklärten in der Yougov-Umfrage für die Continental AG eine Abschaffung oder starke Einschränkung von Homeoffice-Arbeit zum Kündigungsgrund. Der Rest würde zwar auf das Homeoffice verzichten, verlangt dafür im Gegenzug jedoch deutliche finanzielle Anreize. Für Unternehmen heißt das: wann immer möglich, kommen sie an einem Homeoffice-Angebot nicht mehr vorbei. Alles andere geht zu Lasten der Arbeitgeberattraktivität.

Gleichzeitig bleibt jedoch festzuhalten, dass sich hier eine Zweiklassengesellschaft unter den Arbeitenden entwickelt hat. Deren gesamtgesellschaftliche Folgen oder Einflüsse sind noch nicht absehbar. Möglich ist auch eine Vertiefung sozialer Gräben, denn unzählige Berufe erfordern weiterhin eine ständige Präsenz am Arbeitsplatz. Freiheiten wie einen Arbeitstag im Garten, Mobile und Remote Work oder gar Workation irgendwo am Meer gibt es hier nicht. Dazu fehlt bisher ein größerer Konsens, der solche Ungleichheiten ausgleicht und die Interessen aller berücksichtigt.

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Marco Hofmeister